Der TSV Fortuna Sachsenroß Hannover hat erstmals die niedersächsische Altherrenmeisterschaft gewonnen. Im Finale der Krombacher Ü32-Meisterschaft des NFV bezwangen die Landeshauptstädter den Endrunden-Debütanten Lupo Martini Wolfsburg. Platz drei sicherte sich mit dem VfL Bückeburg ein weiterer Neuling vor Weiße Elf Nordhorn.
Mit dem niedersächsischen Titel krönen Fortunas Alten Herren um Trainer Andreas „Kidzi“ Kedzierski ein Projekt, das spätestens und ernsthaft mit dem Gewinn des alle zehn Jahre mit den besten Teams der Turniergeschichte ausgetragenen Altherren-Masters 2017 in Angriff genommen worden war.
Für die Endrunde im Barsinghäuser August-Wenzel-Stadion hatten sich 16 Mannschaften qualifiziert, die sich zunächst in vier Vierergruppen gegenüberstanden. Fortuna sorgte gleich im ersten Spiel für einen Paukenschlag, der die Konkurrenz aufhorchen ließ: Die hoch gehandelte FT Braunschweig (übrigens 2017 Masters-Finalgegnerin) wurde chancenlos 3:0 weggefegt (Krüger, Lackmann und ein Eigentor). Danach ließ Kidzi rotieren. Nicht lediglich er hatte Größeres vor und weiß, wie lange und hart so ein Turnier werden kann – soll!
Auch in den beiden folgenden Gruppenspielen stand die sichere Null und man traf im Viertelfinale auf den Rotenburger SV, der in der Gruppenphase Hannover 96 ausgeschaltet hatte. Wieder erzielte man mit dem 3:0-Sieg das deutlichste aller Ergebnisse in der K.o.-Runde (2 x Krüger, Holze).
Im Halbfinale wartete Fortunas mittlerweile gut bekannter Rivale Weiße Elf Nordhorn. Längst nicht mehr überraschend stand am Ende auch hier die Null, erzielte man zwei Tore (Fumiento, Eigentor) zum ungefährdeten Einzug ins ersehnte Finale – nun gegen den Geheimfavoriten Lupo Martini aus Wolfsburg. Die zahlreichen Zuschauer auf der Tribüne forderten das erste Gegentor für die Sachsenrösser – ohne Erfolg. Während man 2018 beim gleichen Turnier noch an kurzfristig auftretenden Geburtstagen, Konfirmationen und Bauchschmerzen scheiterte, zog die Fortuna diesmal gnadenlos „ihr Ding durch“. Lange Rede, gleicher Sinn: Der 2:0-Sieg (Rezepka, Lackmann) war souverän erspielt und höchst verdient. Die Fortunen lagen sich in den Armen und nahmen anschließend Urkunde (für den Ordner), Pokal (für die Vitrine) und das Sachsenross (für die Titelverteidigung 2020 am gleichen Ort) mit der Welle von Kapitän Dennis Buchholz in Empfang von Ausrichter-Legende Friedel Gehrke in Empfang und ließ sich anschließend im Sporthotel Fuchsbachtal gebührend feiern.
Das durchrotierte Siegerteam:
Alexander „Bede“ Bedanski –elegant auf der „6“ und wie immer mit Ganzkörperkrampf, vorbildlich,
Alexander „Alex“ Kondrat – fleißiger, zuverlässiger Kämpfer nicht lediglich auf rechts,
Alexander „Lacky“ Lackmann – „Lackmann, geh‘ du voran!“ Mission accomplished – zumindest in der gegnerischen Hälfte; Scorer-König;
Benjamin „Benny“ Fumiento – holte alles aus seinem geschundenen Körper für die Truppe heraus, sicherer 11m-Schütze im Halbfinale,
Benjamin „Holze” Holze – 6x30min-Zweikampfmonster, v. a. in der Luft unschlagbar wie bei seiner intelligenten Ablage zur 1:0-Führung im Endspiel,
Björn „Axl“ Axmann – die Mittelfeld-Wand, bemitleidenswerte Gegner, unglaubliche Energie,
Carsten „Case“ Runge – erfüllte die Erwartungen, die sein großes Talent hervorrufen,
Dennis „Bucky“ Buchholz – fangender, vorbildlicher Kapitän, der seit zwei Jahren genau diesen Sieg fast täglich eingefordert hat,
Dennis „Dennis“ Schweer – dem Kreismeisterschaftshelden von 2016 wurde nach seiner Einwechslung ein Tor wegen Abseits verwehrt,
Dimitrios „Dimi“ Alexoudis – Mr Vertical, eine Augenweide seine Ruhe, Passgenauigkeit, Spielintelligenz,
Ingo „Methusalem“ Ströh – rotierte mit Mentor, verabschiedete sich angemessen aus Barsinghausen,
Mario fighting Rosenbusch – Garant für die Null,
Marcus „Lassy“ Breitenbach – nach seiner schweren Verletzung Riesenbereicherung, rauf wie runter,
Markus „Jesche“ Finn – kam, sah und siegte, „Gib mir fünf Minuten!“ – Recht hatte er,
Markus „Katze“ Hirche – kam pünktlich zum Halbfinale und spielte es, als hätte er nie pausiert,
Mentor „Dževat Jr.“ Prekazi – welch‘ Spielaufbau, welch‘ Kopfballspiel, welch‘ Ehre!
Michael „Mr“ Rehde – Duracell-Hase, noch Fragen? Okay: in beiden Spielhälften, Eckfahne zu Eckfahne, 6 x 30 min,
Pascal „Paco“ Rezepka – hielt Wort und schoss das von ihm versprochene Führungstor im Finale … nach Holzes Kopfballvorlage … per Kopf!
Thomas „Freddy“ Krüger – lediglich seine berühmte Wade verhinderte, dass Freddy Turnier-Torschützenkönig wurde.
Eva Rademacher massierte die Fortunen-Muskeln durch das Turnier, Thomas Moormann, Trainer der 40er, beobachtete die Gegner. Es fehlten Alexander Röder, Axel Schambach, Harald Sauermann und Sven Frenzel sowie Uschi Tumm und Hans Mai vom Fortuna-Stab.
Und sonst?
- Kann man 2019 noch Staffelsieger, Kreis- und Bezirksmeister werden – genau dann realistisch, wenn man „durchzieht“.
- Hat man sich mit dem Gewinn der Niedersachsen-Meisterschaft erneut für den Alte-Herren-Super-Cup 2020 südlich von Freiburg im Breisgau qualifiziert. Wenn das kein mittelfristiges Ziel ist?!
- Geht das Leben weiter, ist der Fortuna-Kader immer offen für frisches Blut … mindestens, aber nicht lediglich für den Alltag!
Verfasser: Ingo Ströh